„Wenn man meine ersten sechs Monate als Trainer analysieren will, dann muss man sich nur dieses Spiel anschauen“, sagte Sahin also gut gelaunt, nachdem seine Mannschaft ein halbes Spiel lang intensiv, niveauvoll und erfolgreich gespielt hatte. Um anschließend „weitestgehend offline“ zu gehen, wie der Mittelfeldspieler Julian Brandt erklärte. Wieder einmal. Ohne erkennbaren Grund, trotz entsprechender Mahnungen in der Pause, obwohl alle wussten, worum es geht.
Wäre diese Bundesligasaison eine Soap Opera, wäre Borussia Dortmund die Figur des Antihelden, keinesfalls unsympathisch, voller Potentiale, allerdings leidend unter dem Makel, sich mit dem einen oder anderen Tick selbst im Weg zu stehen.
„Wir müssen lernen, konstant zu werden“
Exakt dieses Phänomen bekam das Bundesligapublikum in Wolfsburg in einer Art „Was bisher geschah“-Format präsentiert: Auf eine brillante Halbzeit folgte eine zweite Hälfte, in der der Sieg beinahe noch verschenkt worden wäre. „Das ist dann auch ein Gesicht von uns, leider“, sagte Sahin zum fußballerischen Einbruch nach der Pause. „Das ist genau das, was ich den Jungs immer sage: Wir müssen endlich lernen, konstant zu werden.“
Mancher Trainerkollege hätte geschimpft und getobt, aber Sahin weiß, dass der fehlende Wesenszug, der im modernen Fußball oft mit Begriffen wie „Reife“, „Hunger“, „Mentalität“ oder „Erwachsensein“ beschrieben wird, nie unabhängig vom Chefcoach entsteht. Es geht darum, eine Erfolgskultur zu etablieren und die Fußballer dazu zu bringen, auch dann mit hoher Energie zu arbeiten, wenn sie einem Gegner fußballerisch grundsätzlich überlegen sind oder hoch führen.
Gegen Hoffenheim am dritten Advent verschenkten die Dortmunder aufgrund ihrer Nachlässigkeit zwei Punkte, Ähnliches drohte nun auch in Wolfsburg, wo der BVB nach Toren von Donyell Malen, Maximilian Beier und Brandt zur Pause 3:0 geführt hatte.
Er habe bereits mit dem Anstoß zur zweiten Halbzeit „gefühlt, dass wir uns zu sicher waren“, sagte Sahin. Einen Hebel, um korrigierend einzugreifen, fand er nicht, nicht weil Wolfsburg besser spielte, sondern weil Dortmund lässig wurde, begann die Partie zu kippen.
„Jeder hat die letzten Kräfte rausgeholt“
Erst als Pascal Groß wegen einer sogenannten „Notbremse“ die Rote Karte gesehen hatte (62. Minute), kehrte die Energie zurück. Plötzlich war wieder allen klar, dass der Sieg ohne maximalen Einsatz ernsthaft in Gefahr gerät. Als brauche diese seltsame Mannschaft manchmal einen kräftigen Schlag in den Nacken, um den Kopf klar zu bekommen. „Vielleicht war es wichtig, dass wir noch mal malochen mussten“, sagte Sport-Geschäftsführer Lars Ricken. „Jeder hat die letzten Kräfte rausgeholt.“
Le problème est en fait bien connu au BVB, mais la nouveauté réside dans la manière de remédier à cette faiblesse permanente. Alors que les responsables ont protégé l’équipe à plusieurs reprises dans le passé et ont donné l’impression que les opinions des critiques diffusées dans les médias étaient erronées, Sahin est souvent d’accord avec les critiques.
Cette approche a permis de garantir que l’entraîneur ne soit jamais sérieusement remis en question, même si le BVB a joué en deçà de ses propres attentes tout au long du semestre. Ce n’est qu’en Ligue des Champions que les performances et les résultats ont été cohérents.
Pendant ce temps, Sahin était toujours précis dans ses analyses, et il reconnaissait même ses erreurs. Il a même réussi le tour de force de juger durement sans embarrasser les joueurs. Il n’est jamais devenu une figure qui défend extérieurement un projet qui lui plaît intérieurement. C’est peut-être ce qu’il voulait dire lorsqu’il a déclaré après ses premiers mois en tant qu’entraîneur-chef à ce niveau : « Une partie de ce dont je suis fier, c’est que je suis resté moi-même. »
« Nuri a vraiment fait un excellent travail »
On peut se demander pourquoi cet entraîneur au succès modéré n’a jamais été sérieusement remis en question pour son travail avec une équipe très bien notée. « Nous sommes désormais sixièmes, et c’est la place que nous méritons au final », a déclaré Ricken à propos des résultats intermédiaires décevants. Mais le directeur sportif a également déclaré à Wolfsburg : « Nuri a vraiment fait un excellent travail. »
L’ambiance est bonne à Dortmund, même si leurs efforts manquent toujours de l’un des aspects les plus importants : la cohérence.