Es ist ein großes Diskussionsthema rund um Borussia Dortmund: Hat Sportdirektor Sebastian Kehl noch eine Zukunft beim BVB?
Erst wurde ihm Lars Ricken (48) als Geschäftsführer Sport vorgesetzt, dann wurden Vertragsgespräche immer wieder aufgeschoben. Jetzt, so heißt es, sei die angespannte sportliche Lage wichtiger als eine geklärte Kehl-Zukunft …
Über die Frage, ob es für Kehl weitergehen soll, diskutieren die SPORT BILD-Reporter Christian Kynast und Torsten Rumpf!
PRO von Christian Kynast: Vertrag unbedingt verlängern!
Dass Sebastian Kehl noch immer auf seinen neuen Vertrag warten muss, verstehen die wenigsten. Der BVB hätte lieber gestern als heute mit ihm verlängern sollen. Warum? Weil er zu den besten Sportdirektoren der Liga gehört!
Der 30-Mio.-Verkauf von Füllkrug war der beste Deal des Sommers. Zugänge wie Guirassy, Beier oder Couto sind oberstes Regal – auch wenn sie teilweise noch Zeit brauchen. Warten wir mal bis zum Frühjahr ab! Auch der 2023 als Bellingham-Ersatz verpflichtete Nmecha zeigt jetzt, dass er alles andere als ein Fehleinkauf ist.
Kehl ist ein Kind des BVB. Er spielte von 2002 bis 2015 für den Klub, blieb auch in schweren Phasen mit der Fast-Insolvenz, war Double-Kapitän 2012. Auch nach seiner Nicht-Beförderung zum Sportvorstand hat er sich immer korrekt verhalten, alles für den Verein getan. Ihn für alle Fehlentwicklungen verantwortlich zu machen und abzuschieben, das wäre nicht BVB-like!
CONTRA von Torsten Rumpf: Kehl sollte von selbst gehen!
Wie lange will sich Sebastian Kehl noch hinhalten lassen? Dortmunds Sportdirektor hoffte auf eine Beförderung zum Sportgeschäftsführer, nachdem Hans-Joachim Watzke diesen Bereich zum 1. Mai 2024 abgetreten hatte. Doch der Ober-Boss entschied sich für Lars Ricken, den bisherigen Nachwuchs-Chef. Eine Ohrfeige für Kehl. Nicht die einzige.
Sven Mislintat wurde als Chef-Scout zurückgeholt, ihm wird ein angespanntes Verhältnis zu Kehl nachgesagt, das sorgt intern für Reibung. Und: Nach der Inthronisierung von Ricken und Mislintat im Frühling wurde Kehl öffentlich eine Vertragsverlängerung im Sommer in Aussicht gestellt. Bislang passierte – nichts!
Darum sollte Kehl nun die Konsequenzen ziehen und den BVB spätestens mit Auslaufen seines Kontrakts 2025 verlassen. Denn in Dortmund hat der ambitionierte Kehl, der in der Branche einen guten Ruf genießt, keine große Zukunft mehr.